Teamfahrer

Fahrzeug

Rang

H E R T Y

H.A.R.M. SX3 WM Ed.

17

O-Man

FG Evo04

18

Wat was dat dann ?
Ein Rennwochenende in Velp beim EVMC


Nach einer recht kurzfristigen Planung haben wir uns entschlossen einen Ausflug nach Velp bei Arnheim in Holland zu unternehmen. Nach seinem zweiwöchigen Italien Urlaub mußte der O-Man mal wieder richtige Rennluft Schnuppern. Das Warm-Up Race sollte dafür eine gute Gelegenheit bieten. Es war zu erwarten, das einig Top-Fahrer/innen aus Deutschland dabei sein würden, da auf dieser Strecke der erste Lauf zur deutschen Meisterschaft 2006 ausgetragen wird

Um die kosten für ein Hotel zu sparen hat der O-Man mir die Gelegenheit gegeben bei Ihm im Wohnmobil mit zu fahren, und auch dort zu übernachten. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann :) Die Anreise am Freitag Abend gestaltete sich problemlos, da durch das laufende Fußball-WM Spiel Holland gegen Elfenbeinküste kein Mensch Richtung Holland unterwegs war. Um 23Uhr hatten wir die 400 und ein paar zerquetschte Kilometer hinter uns gebracht. Zu unserer großen überraschung waren doch tatsächlich noch Leute an der Bar an der Strecke. Es hatte am Freitag nämlich noch ein Mini-Bike Rennen statt gefunden so das dort noch einiges zu feiern war.

Fast hätte unsere gute Stimmung einen Dämpfer erhalten, als der Club-Vorstand und Rennleiter Gerd Westphal uns erklärt hat, daß man nicht auf dem Parkplatz an der Strecke übernachten darf. Da wir aber so spät angekommen sind, und keine Kontrolle mehr zu erwarten war, durften wir für diese eine Nacht dann doch stehen bleiben. Als kleiner Tip fürs nächte Mal. Ein Campingplatz mit Übernachtungsmöglichkeit ist nur 5 Minuten von der Strecke entfernt zu finden.

Samstag
Morgens um 8 Uhr war die Nacht vorbei und ich konnte meinen Luftmatratzen geplagten Rücken mit einem Frühstück im Wohnmobil wieder gerade biegen.
Da am Samstag keine Vorläufe zu fahren waren, konnten wir uns den ganzen Tag auf die Strecke einsschiessen und soviel Set-Up wie möglich vornehmen. Die Gelegenheit, sich in dieser Weise vorzubereiten, nutzten auch Jennifer Bernauer, Marcel Strauch, Guido Ruster, Holger Forst und Kollegen sowie einige Locals.

Etwas Zeit verbrachten wir auch bei der Besichtigung der beeindruckenden Anlage des Vereins. Hier ein paar Impressionen von der Strecke und dem inneren der VIP-Lounge

Das tolle Wetter hielt den ganzen Tag durch. Als krönenden Abschluß des Tages fliegt O-Man noch ein paar Ehrenrunden mit seinem Heli.

Auch danach war noch bis nach 22:00 Uhr ! Fahrbetrieb möglich. das wurde aber nur von den “Locals” ausgenutzt.

Sonntag

Auch die Nacht von Samstag auf Sonntag war für mich nicht wirklich erholsam. Luftmatratzen sind wohl ab 100Kg Körpergewicht einfach nicht mehr das richtige. Andererseits muß man die Kosten für ein Hotelzimmer gegen rechnen ... ach ich weiß auch nicht ... Abnehmen oder mehr Geld ausgeben ... was für eine schwierige Wahl :) Geweckt wurde ich aber nicht nur von meinen lädierten Rückenwirbeln sondern auch von den ersten Sonnenstrahlen - Erneut kündigte sich ein Tag in Holland bei herrlichem Wetter an.

Um 10Uhr findet die obligatorische Fahrerbesprechung statt. Es waren insgesammt 30 Fahrer angetreten. Davon 22 Tourenwagenfahrer, drei Formel 1ser und 5 Truck Fahrer. Eine eher magere Beteiligung, wenn man bedenkt, das dies nicht nur ein Freundschaftsrennen sondern auch das Warm-Up für die deutsche Meisterschaft sein würde.

Die geringe Beteiligung läßt sich aber sicher auch dadurch erklären, das am gleichen Wochenende in Berlin die Formel 1 DM statt gefunden hat. Viele DM-Fahrer sind in beiden Rennklassen (F1 und Tourenwagen) vertreten.

Gleich beim ersten Vorlauf gab ein ein kleines durcheinander. Offenbar haben einzelne Fahrer Ihre Transpondernummer nicht korrekt angegeben, der Zeitnehmer konnte so erst nach kurzer Unterbrechung den Lauf starten.

In den drei jeweils 10 Minuten langen Vorläufen zeigte sich, das ich es in meiner Gruppe 2 mit einigen recht starken Fahrern zu tun bekam, die mich zu Höchstleistungen anspornten. Im ersten Vorlauf konnte ich als Erster durch Ziel fahren. Der zweite Vorlauf ist mir etwas mißlungen, die falsche Reifenwahl ließ mich nur als vierter einlaufen. Im dritten Vorlauf, den ich mit neuen Reifen startete passte alles Bestens zusammen. Ich war prima unterwegs, stiess aber nach einer Unachtsamkeit kurz vor Ende des Laufes mit Michael Frank zusammen, wobei sich beide Fahrzeuge verhakten und damit ein besseres Ergebniss für beide Beteiligten vereitelt wurde. Nochmal Sorry! Michael ...

O-Man hatte mit einer extrem langsamen Gruppe zu kämpfen. Er wurde zwar von Lauf zu Lauf immer schneller, da er aber fast ausschliesslich mit Überrundungen zu tun hatte, und er keinen "Mitfahrer" hatte, der Ihn ein wenig pushen konnte blieb es bei einigen schnellen Runden in denen er sein Potenzial zeigen konnte.

Für einige Schrecksekunden sorgte die lokale Tierwelt:
Weil er während des zweiten Vorlaufs von einer Spinne "angegriffen" wurde, verlor er kurz die Konzentration und kam bei Vollgas auf der Geraden von der selbigen ab, überschlug sich im Hohen bogen mehrmals und wurde zu guter Letzt in der Kurve stehend von einem nachfolgenden Fahrzeug Volley in die Seite gerammt. Mit viel Glück hat dieser Crash nur einen Kunststoff-Kugelkopf gekostet, so das er mit einem positiven Sturz vorne links von etwa 10 Grad weiter fahren konnte.

Das er damit bessere Zeiten als vor dem Crash fahren konnte, wirft ein düsteres Licht auf alle unsere Setup-Bemühungen, in denen wir uns um 0,5 Grad mehr oder weniger Gedanken machen !

Wer diese Beobachtungn nachvollziehen möchte, kann auf "MyLaps.com" die Ergebnisse und Rundenzeiten der Vorläufe aber auch der Rennen ansehen.

Trotz dieser zeitweise unglücklichen Begebenheiten schaffen wir beide es natürlich in die Halbfinale. Und das liegt nicht nur an der geringen Starterzahl. Nach den Vorläufen gab es noch eine kurze Pause, da die Formel-Fahrer keinen dritten Vorlauf fahren wollten. Der Zeitplan wurde dadurch für manche etwas unübersichtlich, was dazu führte, das ich in O-Man´s Abwesenheit SEINEN Halbfinale Lauf mit meinem Rennauto startete. Irgendwie waren wir mit unseren Halbfialen durcheinandergeraten. Erst als der Zeitnehmer sich laut zu wundern began, warum ich denn  wohl auf der Strecke sei, viel uns der Irrtum auf, und O-Man packte schnell seinen Renner und startet dann regulär sein Halbfinale B.

Das er dieses Halbfinale nicht regulär beenden konnte, hatten wir einem weiteren Mißverständniss Diskussion mit dem Rennleiterzu verdanken. Wegen eines harmlosen Stuppsers, den er einem Konkurrenten in einer langsamen Kurve verpasst hat, hat der Rennleiter O-Man vier Mal ausgerufen, das er zur Strafe durch die Boxengasse fahren sollte. Weder ich - unten an der Strecke, noch O-Man - oben auf dem Fahrerstand, haben diese vier Aufrufe richtig verstanden. Da wurde es dem Rennleiter Gerd Westphal zu bunt, er holte die schwarze Flagge raus und zeigte nach der 32. Runde unmißverständlich auf das Auto vom O-Man. Wir beide vielen zwar aus allen Wolken, aber Andreas ist fair genug die Entscheidung des Rennleiters zu akzeptieren. Damit war es ihm leider nicht möglich sich für das Finale zu qualifizieren. Das er es ohne weiteres geschafft hätte, steht für mich ausser Frage. Zur Zeit seiner Disqualifikation war er der schnellste Mann im Feld und laut der Ansage des Zeitnehmers kurz vorher noch an 2ter Stelle gelegen.

Das Halbfinale A, das ich danach fahren konnte war ebenfalls nicht sonderlich berühmt Aus einem mir noch nicht bekannten Grund hat mein Motor kaum Leistung gebracht und war nur bedingt über meinen Zeigefinger zu regeln. Immer wieder verlor er bei Vollgas Leistung und “lief nach” beim Gas wegnehmen. Vermutlich ein Problem mit Falschluft durch undichten Isolator. Zu allem Übel verlor ich auch noch ein Rad, weil eine der Radmuttern die ungewohnte Belastung nicht ausgehalten hat. Mit Mühe konnte ich den Lauf zu ende fahren, landete aber mit 6 Runden Rückstand nur auf dem 6. Platz.

Auf diese Art hatten wir beide genug Zeit unsere Klamotten zusammen zu packen und beim Finale in Ruhe den Fahrkünsten eines ehemaligen Weltmeisters (Marcel Strauch) und der amtierenden Deutschen Meisterin (Jennifer Bernauer) zuzusehen. Wobei Jenny keine Chance hatte gegen eine hervorragend aufgelegten Marcel, der das Rennen souverän gewinnen konnte. Das Setup an Jennys Auto hat an diesem Tag leider nicht zu Ihrem Fahrstil gepasst. Es wird wohl noch einige Arbeit auf Papa Bernauer zukommen. Bis zum ersten Lauf zur deutschen Meisterschaft an gleicher Stelle muß das Setup passen.

Nachtrag: Einige Tage später hat Jennys Vater den Grund für das vermeintlich falsche Setup gefunden. Einer der vorderen Stabi-Stangen war gebrochen. Und das an einer so ungünstigen Stelle, das es nicht ohne auseinanderbauen festzustellen war. Das war dann wohl Pech.
Das es auch anders geht hat Jenny dann beim ersten Lauf zur DM auf gleicher Strecke bewiesen.

Nicht nur Marcel Strauch hat eine überzeugende Vorstellung abgeliefert auch sein Lauterbacher Markenkollege Holger Forst war sensationell schnell unterwegs.Hätte er sich nicht in Runde 18 und 56 zwei kleine Fehler erlaubt, hätte er auf die gleiche Rundenzahl wie Marcel kommen können. Ein fettes "Respekt" dafür !

Besonders erwähnenswert finde ich auch die Leistung von Guido Ruster. Als Dritter im Finale hat er gezeigt, das er an einem guten Tag zu den ganz Schnellen gehören kann !

Auch bei der Siegerehrung kam es zu Verwirrungen. Die Vergabe der reichlich vorhandenen Pokale war wegen der Aufteilung in "Warm-Up" Rennen und vereinsinterner Wertung nicht von vorneherein klar. Trotzdem hat zum Schluß wohl jeder das bekommen, was er verdient...

...bis auf O-Man, dessen Disqualifizierung nicht wirlich nachvollziebar war. Aber Gerd Westphal hat zum Schluß der Siegerehrung noch einmal betont, daß ihm die ganze Sache recht unangenehm war, und das er die Soundanlage überprüfen wird, da an diesem Wochenende zwei Fahrer disqualifiziert wurden, die beide die Vorgabe durch die Boxengasse zu fahren nicht gehört haben.

So kann man im Großen und Ganzen sagen, daß es doch noch ein gelungenes Rennwochenende war, und das ich/wir auf jeden Fall wieder gerne nach Velp kommen werden, um die einmalige Atmosphäre dieser wunderbaren RC-Car Strecke zu geniessen.

HERTY \ 20.06.2006

DM Warm-Up Velp