9. Int. AMT-Cup

Für die Einen ist es nur das Tüpfelchen auf dem I, für die Anderen der einzig wahre Grund das Hobby zu Betreiben - der Wettbewerb !

Und wenn Heiner Martin und AMT zum ersten Kräftemessen der neuen Rennsaison rufen, dann kommt die Elite, und auch das MoepMoep-Racing Team ist zur Stelle.
Monatelange Vorbereitung und wochenlanges Fiebern auf diesen Termin hin hatte endlich ein Ende, als am Freitag morgen die Halle geöffnet, und das erste Mal die Motoren angerissen wurden.
Keiner konnte Ahnen was für ein Desaster uns erwarten würde !

Dabei hatte am Tag zuvor die Pre-Race Party beim Carsten doch das Rennwochenende so prima eingeläutet. Vom amtierenden Weltmeister  (Hessel Roskam) bis zum “Co-Team” (Jürgen Friedel) waren alle da und haben schon mal die Marschrichtung für den nächsten Tag festgelegt - Wir wollen unseren Spass haben. Der Eine oder Andere Treppchenplatz wäre natürlich auch nicht schlecht :)

Am Freitag morgen schleppte ich mich noch von einer Erkältung gezeichnet in die angenehm temeperierte Halle3 auf dem Sinsheimer Messegelände und baute zusammen mit Alex den Pit-Stop auf.
Carsten war schon da und hat bereits das halbe Auto auseinandergenommen um Feintuning zu betreiben.
Peter “DoubleP” Palau hat gleich gefragt, ob ich denn seinen SOLO-Motor schon mal angehabt habe. Als ich das verneine meint er, das das doch eine gute Idee gewesen wäre, weil der Motor mittlerweile 2 Jahre bei ihm im Keller gelegen hat. Aber auch ein top getunter Seufert Solo Motor kann nach 2 Jahren Ruhestand wieder mit ein paar beherzten Reissern gestartet werden ! Man muß nur vorher den alten Sprit aus dem Zündkerzenloch blasen.
 Motor läuft ... erste Hürde genommen.
In der Zeit hat sich auch Babbes mit Helfer und Anhang eingefunden.

Jetzt nur noch den Zeitplan rausfinden einen passenden Quartz organisieren und dem ersten Vorlauf steht nichts mehr im Weg.
Da auf der Modellbaumesse in Sinsheim so viele Frequenzen benötigt werden gibt es eine Sondergenehmigung, so das 400er Quartze die normalerweise in Deutschland verboten sind verwendet werden können. Diese Quartze stehen nicht Jedem einfach so zur Verfügung, und so gibt der Veranstalter, gesponsort von den Herstellern der Fernsteuerungen (Futaba, Kopropo, Graupner), die Quartze vor dem Rennen an die Fahrer aus.
Eine prima Regelung, die es auch dem Veranstalter leichter macht die Kanäle zu organisieren. Meines Wissens nach gab es nur einmal eine kleine Konfusion, aber dazu später mehr.

Der Wettbewerbsmodus:

Teilnehmer 63
7 Vorläufe, a 5 Minuten Der jeweils schnellste Vorlauf zählt.
Die vier Schnellsten aus den Vorläufen sind direkt für das Finale Qualifiziert.
2 x 16tel Finale a 15 Min.(Die drei erstplazierten steigen ins 1/8tel Finale auf)
2 x 8tel Finale a 15 Min.(Die drei erstplazierten steigen ins 1/4tel Finale auf)
2 x 4tel FInale a 20 Min.(Die drei erstplazierten steigen ins Halbfinale auf)
2 x Halbfinale a 20 Min. (Die drei erstplazierten steigen ins Halbfinale auf)
1 Finale 30 Min.
Ab 9:30 Uhr Freies Training in den jeweiligen Gruppen.
Um 11:00 Uhr gehts los mit den Vorläufen

Schon im freien Training zeichnet sich ab, das meine Chancen auf den Gesamtsieg nur gering sind. Meine mangelnde Praxis und die daraus resultierende mangelnde Kontrolle machen das Fahren auf dem noch gripfreien Untergrund zum reinsten Eiertanz. Die ersten 10 Minuten verbuche ich als Erfolg, da ich das Auto nicht gleich so in die Bande geworfen habe, das es kaputt geht. Schwer zu schaffen macht mir aber nicht nur der geringe Grip sowohl auf der Lenkung als auch beim aus der Kurve beschleuingen, sondern auch der infernalische Lärm in der Halle. Wenn acht 1/5er gleichzeitig "Moepen", höre ich mein Auto gar nicht mehr heraus. Und für ein sauberes Rausbeschleunigen aus den Kurven reicht meine Hand-Auge-Koordination noch nicht um auf das Gehör zu verzichten. Dieser Umstand schmälert meinen Erfolg während ganzen Veranstaltung. Offenbar brauche ich noch eine Menge Training mit dem neuen "heissen" Motor.
Das auch die Teamkollegen nur mäßig gut mit dem geringen Grip zurechtkommen, kann mich auch nicht aufmuntern, aber es kommt ja noch eine ganze Reihe von Gelegenheiten es besser zu machen - denke ich ...
Das zweite und dritte Training verläuft auch nur wenig besser, wobei ich aber wenigstens langsam ein bischen vertrauter mit der Stecke werden.
Alex in seiner Rolle als mein "Helfer" ist Gold wert und schraubt immer ein bischen was am Setup, so das ich nach und nach wenigstens das starke Untersteuern loswerde. Die Vorläufe werden zeigen wir der Vergleich mit den anderen Teilnehmern aussieht.

Wie nicht anders zu erwarten war, verändert der zur Rundenzeitmessung eingebaute Transponder meine Balance derartig nachhaltig, das die ersten Vorläufe völlig in die Hose gehen. (War nur Spass - wollte nur wissen ob Du noch mitdenkst)

Es stellt sich wie erwartet heraus, das ich leider auch mit dem heissen 4,2 PS Seuffert Solo Motor von Bj. 2000 nicht mit den modernen Rennmaschinen der Konkurrenz mit 5 PS oder mehr mithalten kann. Es trägt auch nur bedingt zu meiner Motivation bei, das in meiner Gruppe einer der Top Ten Fahrer weltweit  (Ian Oddie) mitfährt. Aber andererseits - wer sich nicht mit den Besten misst, der kann auch nur nur Mittelmass bleiben. Die ersten 5 Vorläufe bringe ich dann wenigstens mit Anstand und nur geringen Schäden, wie einer aus dem Kunststoffquerlenker ausgerissenen Gewindestange, hinter mich. Im Schnitt bin ich pro Runde ! 2 Sekunden langsamer als der Rest des Feldes.

Babbes muß mit ganz anderen Problemen kämpfen. Bei ihm geht schon nach kurzer Zeit der Gassservo in die Knie und verhindert ein besseres Ergebniss. Nachdem er das Problem aus der Welt geschafft hat kommt es für ihn zum GAU. Fast ungebremmst fährt er nach Start Ziel geradeaus in die Bande. Der Knall ist quer durch die von MoepMoep durchfluteten Halle zu hören und schreckt mich und Alex beim basteln am eigenen Setup auf. "Das wird doch nicht ..." Ich kann mir gerade noch die Kamera schnappen und fotografiere Babbes´ Helfer, wie er die Brocken zusammensammelt. Der Schaden, vermutlich ausgelöst durch ein weiteres defektes Servo ist beträchtlich. Besagtes Servo, vordere (kohlefaser) Karrosseriehalter und Frontrammer sind zum wegwerfen. Die Karosse hat natürlich auch stark gelitten und ist zwischen Stossstange und Motorhaube wie aufgesprengt. Das das Chassis krumm ist kann man zwar nicht sehen, doch ein nachmessen seinerseits bestätigt das Befürchtete. Der Tag ist für Ihn gelaufen.
Aber wer Babbes kennt, dem ist klar, das er am nächste Tag wieder antritt - koste es was es wolle !

Wölfli macht mit seinem neuen HARM eine recht gute Figur. Das Auto liegt prima. Die Erfahrung, die er aus früheren Messerennen gesammelt hat macht sich bezahlt. Doch lässt ihn die Hydraulik seiner Bremse schon nach kurzer Zeit im Stich, so daß er keinen der Vorläufe bis zum Ende mit voller Pace fahren kann. Das ihn dieser Umstand nicht gerade zu einem zahmen Wolf macht, ist klar, und so fallen einige böse Bemerkungen. Die HARM-Mannen springen um sein Auto herum, um schnellstens die Luft aus der Bremse zu lassen, aber bei jedem Lauf das gleiche Spiel. Hier besteht offenbar noch Handlungsbedarf. Eine ganze Saison lang macht das kein Wölfli mit. Das einige der anderen HARM-Fahrer mit dem alten Modell des SX3 auf Seilzug zurückrüsten stimmt auch nicht sehr ermutigend.
Um sich selbst ein bischen zu beruhigen bastelt Wölfli ein bischen an Hessel Roskams Lauterbacher, der an diesem Tag offenbar auch nicht seinen "Besten" erwischt hat. Vielleicht haben beide gemeinsam eine Idee, was aber zum Ende des Abends sich anders offenbart. Hessels Auto liegt bis auf die allerletzte Schraube zerlegt auf seinem Tisch. Hessel Roskam (Der amtierende Weltmeister der 1zu5er) wird am darauffolgenden Tag mit MIR zusammen im 16tel Finale fahren müssen !

Der Freitag Nachmittag gehört Markus Feldmann, der in seinen beiden Vorläufen die er ohne große Vorbereitung herunterleiert neue Bestmarken setzt.

SAMSTAG 19.03.2005

Den Samstag wollten Alex und Ich ganz gemütlich angehen. Der erste und damit insgesammt sechsten Vorlauf würde erst um 9:24 Uhr beginnen, so müßen wir uns nicht so beeilen. Erst mal gemütlich Frühstücken war die Devise ! Denkste - ich verpenne natürlich wertvolle 20 Minuten, und weil das Frühstück dann doch recht gemütlich sein sollte kamen wir erst spät los. NATÜRLICH war um die Zeit der Verkehr rund um die Messe herum schon bedrohlich zäh, so das die wertvollen Minuten bis zum Vorlauf wie Butter in der Sonne dahinschmolzen. Nach einem kleinen Zwischenspurt, in dem wir das ganze Equipment vom Parklatz ins Fahrerlager geschafft haben, konnte ich dann leider erst 09:26 den Lauf angehen und habe damit wertvolle Minuten verloren. Vor Aufregung zitternde Hände haben meiner Performance dann völlig den Rest gegeben. Die Zuschauer hatten aber was zum lachen ! Beim Nächsten mal dann ebend doch früher antreten ! Auch der folgende letzte Vorlauf hat mich nicht nach Vorne bringen können. Die Abstimmung des Autos war zwar gar nicht mal so schlecht ... aber ich war einfach noch nicht wach und vor allem nicht risikofreudig genug. Oder ebend doch ... also wenn man sich den Film, den der Herman Dankel gedreht hat ansieht, dann schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen !!

Das ich zum Schluß aller Vorläufe den 62sten von 63 möglichen Plätzen belegt habe stimmt mich nicht einmal traurig ! Wenigstens nicht Letzter war jetzt das geflügelte Wort. Ich freute mich auf meinen Lauf im 16tel Finale. Ganze 15 Minuten am Stück fahren. Mal sehen, wie sich Alex Änderungen am Setup auf eine längere Zeit  und damit auch wärmere Reifen auswirken.

Babbes hat derweil in einer Nachtschicht sein Auto wieder in einen fahrbaren und auch ansehnlichen Zustand versetzt. Neben einigen Streifen Tape hat er auch einen alten X-Ray Spoiler zur Hilfe genommen. Der Zweck heiligt die Mittel. Er bringt seine beiden Vorläufe Schrottfrei zuende unf kann damit auch auf eine neue Chance im 16tel Finale hoffen.

Wölfli stellt sein Auto noch auf einen Halbfinale-Platz und hält sich damit  den Weg nach ganz oben offen.

Jetzt war es soweit. Das 16tel A-Finale. Ich, Babbes, Hessel Roskam und ein paar andere unbedeutende Fahrer :) Das sollte was werden. Tank voll, neuen Quartz ins Auto und in die Funke, und dann die Frequenzkontrolle ! Seltsamerweise waren jetzt zwei Leute mit Kanal 416 in meiner Gruppe. Gut das ich kurz vorher den Kanal 413 zugeteilt bekommen habe, sonst hätte ich jetzt auch noch wechseln müßen. Durch die Verzögerung sind natürlich alle Reifen trotz Reifenheizdecken kalt. Also mit ein bischen mehr Gas durch die Aufwärmrunden ... und da passiert es ... ich gebe auf der Geraden ein bischen zuviel Gas, das Auto versetzt ein bischen, ich lenke gegen ... und dodz  .... leichte Berührung mit der Bande .... Gewindestange gebrochen ! Ausgerechnet jetzt ! Heul !!! Das wars mit dem Traum von Rennfahren mit dem Weltmeister. Keine Chance mehr meinen Gesammtplatz zu verbessern ... Aus ! Noch ehe ich in die erste Startausfstellung meiner noch jungen 1zu5er Karriere fahren kann ein technischer Defekt wegen eines dummen Fahrfehlers.

Babbes hat das Vergnügen noch ein paar Runden mitzufahren, muß dann aber leider auch wegen einem ausgerissenem Kugelkopf nach Bandenberührung aufgeben. Zum Ende reicht es für ihn zum Platz 57

Wölfli kann auch nicht unbeschadet sein Halbfinale beenden. Die Bremse verläßt ihn erneut und er muß sich nach hartem Kampf und wegen abgerissenem Lenkhebel mit dem 19ten Gesammtrang zufrieden geben.

Das verdiente Highlight konnte Peter Palau leider nicht mehr setzen. Er hat nach einem wirklich prima 1/4tel Finale in der Überzeit einen Horrorcrash mir seinem Auto beinahe unversehrt überstanden. Der offenbar dabei zustande gekommene Vergaserwellenbruch hat ihn im Halbfinale an 3. Stelle liegend ausfallen lassen. Platz 16 im Gesammtkalssement ist aber nicht zu verachten.
 

Alles in Allem ist eigentlich keiner von uns MoepMoep-Racern ungeschoren davongekommen. Trotzdem hat das Wochenende gezeigt, das mit ein bischen Übung und etwas anderem Material sich auch der Erfolg beim ganzen Team einstellen wird. Besonders positiv wird sich wohl herausstellen, wenn Andreas S. mit dabei ist. Aber das werden wir dann noch sehen. Auf Jeden Fall werden wir eine Menge Spass haben. und lernen immer mehr dazu, um unser gemeinsames Hobby richtig zu geniessen.

H E R T Y

Das MoepMoep-Racing Team ist dabei !

Vertreten durch: