NRW-Cup 1.Lauf in Velp

Während sich europas Elite am zweiten April Wochenende im fernen Bologna zum EFRA-Grand Prix einfand, startete im nicht ganz so fernen Velp in Holland der neu ins Leben gerufene NRW-Cup mit seinem ersten Lauf in die Saison 2007.

Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten bei den Nennungen kamen bis zum Anmeldeschluß am Mittwoch immerhin 48 Fahrer auf der Nennliste zusammen. Die Aufteilung auf die verschiedenen Rennklassen gestaltete sich wie folgt.

28 Teilnehmer in der Klasse Tourenwagen Expert
7 Fahrer Formel 1
7 Fahrer Truck
5 Fahrer Tourenwagen Einsteiger

SAMSTAG
Bei herrlichem Wetter und Temperaturen um die 26Grad präsentierte sich die Rennstecke am Samstag noch etwas rutschig. Das war aber eine gute Voraussetzungl, um ein brauchbares Setup herauszufahren. Die anwesenden Fahrer machten von der Gelegenheit ihre Autos auf die ungewohnte Strecke abzustimmen ausgiebig Gebrauch. Mit meinem HARM SX-3 WM-Edition habe ich schnell eine gutes Setup finden können. Dadurch war es mir noch Möglich mit verschiedenen Reifentypen zu experimentieren. Bei den rutschigen Verhältnissen am frühen Samstag Morgen, als auch die Strecke noch nicht aufgeheizt war, habe ich mit den neuen (bereits recht abgefahrenen) PMT-ICARO Reifen Mischung B10 rundum, das sicherste Gefühl gehabt. Dieser sehr weiche ICARO Reifen bietet ein sehr hohes Griffniveau, das ihn für rutschige und/oder kalte Oberflächen prädestiniert. Wie alle Reifen vom Typ ICARO zeichnet er sich dadurch aus, daß er guten Seitenhalt und einen sehr großen Grenzbereich hat, in dem er durch leichtes über alle Reifen driftendes Verhalten anzeigt, das die Haftgrenze erreicht ist.
Nachdem der erste Staub von der Strecke gefahren war, und die Sonne den Belag stärker aufgeheizt hat, bin ich dann auf Ellegi A rundum umgestiegen. Diese Reifen bieten den Vorteil das sie einen unbändigen Vorwärtsdrang umsetzen können. Die leichten Nachteile beim Seitenhalt fallen mit dem Reifen kaum ins Gewicht. Später, als die Mittagssonne den Asphalt in Velp stark aufgeheizt hatte und bereits etwas Gummi auf die Strecke aufgebracht war, wechselte ich vorne noch auf Ellegi B, und war damit so zufrieden, daß ich mich in freudiger Erwartung auf den Renntag zurücklehnen konnte.

Ganz im Gegenteil dazu, mußte der O-Man einige extra Schraubeinheiten in seinen neuen HARM SX-3 07 investieren. Bei seinem ersten Renneinsatz mit dem neuen Auto brach doch tatsächlich einer der Alu-Hebel am Hauptbremszylinder der Mecatec Hydro-Bremse. Offenbar durch einen Materialfehler ist dieser an sich massive Alu-Hebel an seiner dicksten Stelle auseinandergerissen. Natürlich hat man selbst als gut vorbereiteter Fahrer so einen Hebel nicht als Ersatzteil dabei ... warum auch?  Meines Wissens ist so ein Defekt noch nicht dokumentiert.
Jetzt war guter Rat teuer. Nach intensiver suche in unseren Ersatzteilkisten haben wir nichts finden können, was auch nur anähernd als Ersatz hätte herhalten können. Glücklicherweise war schon der Herr von Rc-Car-Online in Krefeld am Platz, und bei dem konnte der O-Man einen Hebel für eine Magura Bremse kaufen. Dieser Hebel hat zwar nicht wirklich die Form eines Mecatec Hebels, aber nach dem Motto „Was nicht passt wird passend gemacht“ konnte er sich aus dieser Basis einen Hebel schnitzen, welcher die Funktion übernehmen konnte. Damit war der Einsatz am Sonntag gesichert – durchatmen und ab ins Hotel zum ausschlafen.

Sonntag
Der Sonntag begann, wie der Samstag endete. Mit wunderbarem Wetter und einem schon am frühen Morgen gut gefüllten Fahrerlager. Jetzt da alle genannten Fahrer auch anwesend waren, wurde die obligatorische Fahrerbesprechung abgehalten. Dabei nutzte Gerd Westphal die Gelegenheit in seiner unnachamlichen Art den Fahrern seine Sichtweise der rechtzeitigen Nennung zu vermitteln. Nach der Vorstellung der Organisatoren des „NRW-Cup Großmodelle“ und dem Pflichttermin für ein Gemeinschaftsfoto starteten dann auch die Vorläufe.

In den Vorläufen gab es was das MoepMoep-Racing Team angeht keine allzu großen Überraschungen. Ja gut ähh ... ich bin im ersten Vorlauf mal einfach geradeaus gefahren, weil mein Stromstecker sich gelöst hat. Glücklicherweise ist das aber an einer sehr langsamen Stelle passiert, an der ich mir das Auto nicht total kaputt gefahren habe. Dennoch war der Vorlauf für mich natürlich gelaufen. Nachdem ich den O-Man nochmal intensiv in meine Steckertechnik eingewiesen habe, hat das mit der Sicherungsklammer bis zum Schluß der Veranstaltung bestens funktioniert. Ohne weitere Defekte konnten wir beide uns immer weiter steigern, so das wir nach den Vorläufen jeweils unser Halbfinale erreicht haben. Da es beim NRW-Cup keine Direktqualifizierten gibt, kommen auch die Top-Fahrer nicht um die Halbfinale rum. Dies sollte man natürlich nicht als Nachteil sehen. Denn auf die Art kommt jeder Teilnehmer ausgiebig zum Fahren – und darum geht es schließlich bei unserem Hobby?!
Das Reglement sieht vor, das in den Halbfinalen die jeweils drei Erstplatzierten ins Finale kommen sowie die jeweils schnellsten vier - gleich aus welchem Halbfinale - nachfolgen. Auf die Art haben ich und der O-Man den Endlauf locker erreicht. Womit wir erneut ein Problem zu lösen hatten.

Da O-Man und ich zur gleichen Zeit fahren würden, mußten wir uns zwei Helfer besorgen,die uns sicher durch das Finale begleiten können.  Da kam Frauke Gompert ins Spiel. Innerhalb kürzester Zeit organisierte Sie mit Ihrer freundlichen und charmanten Art zwei spitzen Helfer für uns. In meinem Fall war es Jens Leiser, der vom Pech verfolgt mit seinem Lauterbacher leider keinen sicher geglaubten Finale-Platz ergattern konnte. Bei Ihm hatte sich unter Anderem der untere Kugelkopf an einer der Dämpferstanden seines Stoßdämpfers verflüchtigt.

Um 17:00Uhr startete recht pünktlich dem Zeitplan entsprechend das Finale der Tourenwagen Expert Klasse. Das Finale wurde von allen Fahrern recht gesittet begonnen. Die allfällige Massenkarambolage in der zweiten Kurve blieb diesmal aus. Da auch um 17:00Uhr Abends die Temparaturen recht hoch lagen  erwischte mich eine etwas zu fette Motoreinstellung. Das machte meinem unter normalen Umständen doch recht angenehm zu fahrenden SpeedTec-Aggregat einige Probleme, so daß ich mit Aussetzern und sogar einem kurzen Absterben zu kämpfen hatte. So mußte ich kurz durch die Boxengasse fahren, um Jens die Gelegenheit zu geben das Gemisch für meinen Motor etwas fetter einzustellen. Nachdem das prima geklappt hat, war ich dann für miene Verhältnisse wieder recht zügig unterwegs. Die Spitze bestehend aus Matthias Kiwitt, Markus Oppenhorst, Günter Honert und O-Man hatte sich zu diesem Zeitpunkt aber schon ganz ordentlich abgesetzt. Plörtzlich ertönte ein durchsage, das der Lauf beendet sei. Ratlosigkeit machte sich breit. Es waren erst 15 Minuten gefahren, aber der Computer hatte den Lauf bereits als beendet gewertet. Alle Fahrer mußten in die Box und es wurde beraten wie denn wohl fortzufahren sei. Nachdem verschiedene Lösungen für das Problem wegdiskutiert wurden, einigten wir uns darauf, den zweiten Lauf durch Aufrufen der Fahrer in der Reihenfolge ihres Einlaufs im ersten Teil des Finales zu starten.
Die Pause nutzten einige Fahrer zum nachtanken (mich eingeschlossen) aber tatsächlich auch zum Reifen Wechseln. Und nicht etwa angefahrene – nein - NEUE ! Reifen wurden (vorzugsweise Hinten) aufgezogen. Ein unglaublicher finanzieller Aufwand, der da betrieben wird. Kann man – muß man aber nicht, imho ;) Daß man es nicht muß, hat unser O-Man bewiesen. Er lieferte sich auch ohne Reifenwechsel bis zum Schluß einen heißen Fight mit Günter Honert, den er im Endeffekt für sich entscheiden konnte. Dabei kamen Beide den Spitzenreitern in den letzten Minuten des Laufes immer näher. Hätte das Finale tatsächlich die regulären 30 Minuten gedauert, dann wäre das Ergebnis vielleicht noch ein wenig durcheinandergewürfelt worden.
Für mich nahm das Rennen nur ganz kurz vor Schluß ein jähes Ende, als mir doch tatsächlich trotz nachtankens der Sprit ausgegangen ist. Offensichtlich hat mein Motor doch ein wenig zuviel Sprit durchgeschleust, so das 500ml nicht mal mehr für 15 Minuten reichen.
Trotzdem hat das noch zum 8. Platz gerreicht, da einige Mitstreiter ausgefallen sind.

Abschließend kann ich sagen, daß es eine sehr schöne Veranstaltung war. Die Kameradschaft und das Verhalten der Fahrer untereinander war zum größten Teil vorbildlich, und wie so oft haben die schnellsten Fahrer gewonnen.

Auf diesem Weg noch einen herzlichen Dank an meinen „Finalen“ Helfer, den Jens Leiser, und natürlich auch an Frauke Gompert, die völlig selbstlos dem Moepmoep-Racing Team geholfen hat das Finale heil zu überstehen.  Zum Schluß hat Sie sogar noch die heikle Aufgabe übernommen dieses MoepMoep-Racing Teamfoto zu machen.

NRW-Cup in Velp/NL